Der Rasse-Standard

 

 

Fütterung und Pflege:

Pflegeleicht. Zwei Mal in der Woche bürsten.

 

Bewegung:

Benötigt viel – möglichst freien –  Auslauf und abwechslungsreiche Beschäftigung

 

Gesundheit und Lebenserwartung:

Hüftdysplasie (HD), Retinadysplasie (RD) und andere Augenerkrankungen sowie Allergien bekannt. Brechende Zehenkrallen (regelmäßiges Kürzen der Nägel!). Ansonsten robuste Rasse mit hoher Lebenserwartung.

 

 

Steckbrief

 

Ursprungsland:

Frankreich

 

Verbreitung:

Auch im Ursprungsland wenig verbreitet

 

Rassegruppe:

01: Hüte- und Treibhunde, FCI-Nr. 176

 

Heutige Verwendung:

Familien- und Begleithund, für sportliche Halter Betätigung im Breitensport (Agility und anderes)

 

Erziehung:

Kein Hund für Anfänger, da nur mit Einfühlungsvermögen, Erfahrung, Konsequenz und Ausdauer erziehbar

 

Verträglichkeit:

Bei guter Sozialisierung verträglich mit anderen Hunden und freundlich zu Kindern.


Rasse-Standard des Berger de Picardie

 

ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD:

 

Hund von mittlerer Größe, Aussehen: rustikal, aber elegant in seinen Formen, kräftig, gut bemuskelt und gebaut. Gesichtsausdruck intelligent, lebhaft, aufgeweckt, gekennzeichnet durch griffon-ähnliches Aussehen.

 

 

GRÖSSE:

 

von 60 cm bis 65 cm für Rüden

von 55 cm bis 60 cm für Hündinnen

 

Fehler: bis zu 2 cm über dem Maximum.

Ausschließende Fehler: unter dem Minimum, auch in der Jugendklasse. Mehr als 2 cm über dem Maximum.

 

 

KOPF:

 

Der Kopf soll nicht massiv, soll proportioniert zur Größe sein. Sehr leichter Stop, in gleichem Abstand zur Nasenspitze wie zum Hinterhaupthöcker. Schädel ziemlich breit, ohne Übertreibung. Haar ungefähr 4 cm lang. Augenbrauen gut markiert, jedoch nie die Augen verschleiernd.

 

Fehler: Stop zu ausgeprägt oder zu gering; Haar zu kurz oder zu lang. Augenbrauen fehlend oder zu stark ausgeprägt.

Ausschließende Fehler: Mangel an Typ, unproportioniert, zu schwach oder zu stark behaart.

 

 

STIRN:

 

Die Stirn von vorne gesehen soll sie nicht zu flach sein, sondern leicht gewölbt, mit leichter Stirnfurche.

 

Fehler: nicht genügend oder zu sehr gewölbt, Furche zu ausgeprägt.

Ausschließende Fehler: Schädel flach oder kuppelförmig, fliehende oder zu steil abfallende Stirn.

 

 

WANGEN:

 

Die Wangen sollen nicht zu stark ausgebildet sein, aber ohne flach zu sein, sollen sie eine gewisse Rundung zeigen. Hinter den Wangen hat das Haar die gleiche Länge wie das des Körpers.

 

Fehler: Wangen zu ausgeprägt, schlaff oder Mangel an Muskeln.

 

 

FANG:

 

Der Fang ist kräftig und nicht zu lang, darf nicht spitzig enden; Nasenschwamm immer schwarz. Lippen trocken und gut anliegend. Der Nasenrücken ist gerade. Leichter Schnurr- und Backenbart.

 

Fehler: Fang zu lang, zu schmal oder zu stark, spitzig oder zu rechteckig. Nase zu schmal, teilweise fleischfarbig, dicke Mundwinkel, dicke Unterlippen, Nasenrücken gewölbt. Mangel an Schnauz- und Backenbart. (Das Kopfhaar muss ungefähr 4 cm lang und der Schnauz- und Backenbart deutlich sein).

Ausschließende Fehler: unproportioniert zum Schädel. Lefzen hängend. Nase von anderer Farbe als schwarz, Depigmentierung der Schleimhäute.

 

 

KIEFER:

 

Der Kiefer ist mächtig, sich hermetisch schließend, ohne Vor- oder Rückbiss.

 

Fehler: sehr leichter Vor- oder Rückbiss. Bei Fehlen von zwei Prämolaren weder CAC noch ResCAC, bei Fehlen von vier Prämolaren kein Vorzüglich; kariöse Zähne je nach Wichtigkeit, abgebrochene oder gekappte Fangzähne.

Ausschließende Fehler: Fehlen von mehr als vier Zähnen, ausgeprägter Vor- oder Rückbiss.

 

 

OHREN:

 

Die Ohren sind von mittlerer Größe, breit an der Basis, ziemlich hoch angesetzt; die Basis erinnert an das Schafsohr; von Natur aus immer aufrecht getragen, die Spitzen leicht gerundet; leicht divergent getragene Ohren werden toleriert; Länge 10 cm, nie mehr als 12 cm bei einem maximal großen Rüden.

 

Fehler: Ohren zu groß oder an die Ohren des Belgischen Schäferhundes erinnernd, zu tief angesetzt oder zu nah beieinander stehend.

Ausschließende Fehler: Ohren nicht korrekt getragen.

Anmerkung: Bei Welpen der ersten Lebenswochen sind die Ohren noch hängend.

 

 

AUGEN:

 

Die Augen sind von mittlerer Größe, nicht hervorstehend, von dunkler Farbe, weder helle Augen noch Glasaugen. Färbung der Iris mehr oder weniger dunkel je nach Fellfarbe (auf jeden Fall nie heller als nussbraun).

  

Fehler: alles was nicht mit der o. a. Beschreibung übereinstimmt.

Ausschließende Fehler: Glasaugen, schräg eingesetzte, ungleiche Augen. Farbe zu hell.

 

 

AUSDRUCK:

 

Der Ausdruck des Berger de Picardie soll weder bösartig noch misstrauisch sein.

 

Ausschließende Fehler: scheuer Ausdruck, fliehender Blick.

 

 

HALS:

 

Der Hals ist kräftig und muskulös, von guter Länge, in der Bewegung aufgerichtet und gut von den Schultern abgesetzt, Kopf stolz getragen.

 

Fehler: Hals lang und schmal, kurz und dick, unvermittelt aus den Schultern heraustretend; schlaffe Haut.

 

 

KÖRPER:

 

Die Brust wird tief und ohne Übertreibung getragen. Die Brust darf nicht tiefer als bis zu den Ellbogen hinabreichen. Der unmittelbar hinter den Ellbogen gemessene Brustumfang muss die Widerristhöhe um 1/5 übertreffen. Die Körperlänge übertrifft nur wenig die Widerristhöhe.

Der Rücken ist gerade, die Lenden solid. Rippen im oberen Drittel gut gebogen, dann abflachend bis zum Brustbein. Bauch leicht aufgezogen. Die Kruppe geht allmählich in den hinteren Teil der Schenkel über. Knochenbau sichtbar ohne Übertreibung.

 

Fehler: je nach Stärke des Mangels. Körper zu schwer oder zu leicht, zu lang, zu hochbeinig oder zu bodennah. Rippen zu flach oder zu rund. Bouvier-artige Konstruktion. Kruppe zu gerade oder stark abfallend.

Ausschließende Fehler: die genannten Fehler zu ausgeprägt.

 

 

RUTE:

 

Die Rute des Picards ist behaart, Haarlänge wie das Körperhaar. In Ruhestellung muss die Rute die Sprunggelenke erreichen und gerade nach unten hängen mit leichter Krümmung am Ende, in Aktion kann die Rute etwas höher getragen werden, ohne jemals über dem Rücken getragen zu werden.

 

Fehler: Rattenschwanz oder zu behaart; zu kurz, abgewinkelt, schlecht getragen.

Ausschließende Fehler: Ständig auf dem Rücken getragen, tief getragen auf Grund einer Operation (Durchtrennung der Muskel). Stummelrute oder fehlend.

 

 

VORDERHAND:

 

Die Schultern sind lang und schräg, geben eine große Leichtigkeit in der Bewegung, muskulös ohne Schwere; die Läufe sind gut senkrecht gestellt. Trockener Knochenbau. Gelenke markiert ohne den Eindruck einer Missbildung zu erwecken.

Vordermittelfuß von hinten nach vorne leicht geneigt, um den Läufen Geschmeidigkeit zu geben und ein plötzliches Anhalten zu erleichtern.

 

Fehler: Schultern zu lang (windhund-artig) oder zu steil (bouvier-artig), schmal oder schwer, lose oder die Bewegung lähmend; Knochenbau dünn oder zu stark; Vorderfußwurzelgelenke schwach oder aufgetrieben (knotenartig). Vordermittelfuß zu gerade oder zu geneigt, durchgetreten.

 Ausschließende Fehler: Die genannten Fehler zu ausgeprägt.

 

 

HINTERHAND:

 

Die Keulen sind lang und gut bemuskelt. Kniegelenk stark; die Hinterhand des Hundes soll weder steil noch zu stark von hinten nach vorne schräg stehen, weder eng noch zu breit sein. Es darf keine Disharmonie zwischen Keulen und Kruppe geben, das Ganze muss in einer angenehmen Kurve verschmelzen. Läufe solid, die Hinterhand ohne Schwäche tragend, aber mit Elastizität. Knochenbau ausgeprägt aber ohne Übertreibung. Sprunggelenke mittelmäßig gewinkelt, weder zu fassbeinig noch zu eng gestellt, nicht zu hoch angesetzt; eine gute Sprunggelenkwinkelung ist beim Berger Picard unbedingt notwendig. Der hintere Mittelfuß ist robust und trocken, senkrecht zum Boden; wenn der Hund steht, Hinterläufe senkrecht - von jeder Seite gesehen.

 

Fehler: je nach Wichtigkeit des Mangels.

Ausschließende Fehler: Hinterhand insgesamt fehlerhaft.

 

 

PFOTEN:

 

Die Pfoten sind gerundet und kurz, gut geschlossen, gewölbt; Nägel stark und kurz, von dunkler Farbe. Weder Afterkrallen noch zusätzliche Zehen. Ein Hund mit Afterkrallen wird nicht disqualifiziert, aber bestraft. Ballen fest, mit einer gewissen Elastizität, da der Ballen ein Fußkissen ist, das einen Teil der Stöße auffangen soll.

 

Fehler: Strafe je nach Mangel.

Ausschließende Fehler: doppelte Afterkrallen an allen vier Läufen.

 

 

HAAR:

 

Das Haarkleid ist hart, halblang, nicht gelockt, nicht flach, muss rau sein und unter den Fingern knirschen. Die Länge beträgt 5 bis 6 cm auf dem ganzen Körper einschließlich der Rute. Unterwolle fein und dicht.

 

Fehler: Haarlänge unter 4,5 cm, nicht rau genug, Tendenz zu flachem oder gekräuseltem Haar.

Ausschließende Fehler: Haarlänge unter 4 cm oder über 6 cm, gelockt oder sehr flach, weich oder wollig.

 

 

FARBEN:

 

Den Berger de Picardie gibt es in den Farben grau, grau-schwarz, grau mit schwarzem Widerschein, grau-blau, grau-rot, hell- oder dunkelfalb oder die Mischung dieser Farben. Kein großer weißer Fleck erlaubt, ein kleiner weißer Fleck ist auf der Brust und den Pfotenspitzen erlaubt.

 

Fehler: Großer weißer Brustfleck (Schürze); weiß an allen Zehen.

Ausschließende Fehler: schwarz, weiß, harlekin, gescheckt, zu viel weiß an der Brust, Pfoten ganz weiß, weiß im Haarkleid an oben nicht genannten Stellen.