Der Picard in Deutschland

Es ist weniger eine Frage des Interesses, dass man in Deutschland auch heute noch den Picard als eine Minderheit unter den französischen Hütehunden antrifft, als vielmehr die Umstände, dass eine Zucht nicht so ohne weiteres aufzubauen war. Viele importierte Picards waren mit Hüftdysplasie (HD) behaftet, die sie von einer Zucht von vorneherein ausschlossen. Der Berger Picard wird in der Bundesrepublik Deutschland seit 1986 gezüchtet, wobei es am Anfang gleich zu Schwierigkeiten kam; eine aus Frankreich importierte „heiß ersehnte“ Hündin war jedoch so krank, dass sie

Zucht-Programm

eingeschläfert werden musste. Bei einer nachfolgenden Hündin war eine Deckung nicht möglich wegen eines Vulva-Defekts, der bei den Picards immer wieder vorkommt; dies machte eine künstliche Besamung nötig. 1986 fiel dann endlich der erste deutsche Wurf im Zwinger „zur alten Bürg“.

Die strengen Zuchtzulassungsbedingun- gen brachten viele Zuchtvorhaben zum Scheitern. Durch ein Zuchtprogramm, gemeinsam mit Prof. Beuing von der Universität Gießen, wurde ab 1990 den Schwachstellen in der Picardzucht der Kampf angesagt. 

Unermüdlich setzen sich die Freunde dieser Rasse ein und sorgten bis heute dafür, dass die Picards nun auf fast allen Ausstellungen präsent sind. Der geschätzte Bestand an Picards in Deutschland liegt derzeit bei ca. 400 bis 600 Individuen. Er wird betreut vom 1975 gegründeten Club für Französische Hirtenhunde e.V.