Liebe Radfahrer ...


... einige von Ihnen müssen sich schon so manches mal gedacht haben: "Warum läuft denn dieser doofe Hundebesitzer mitten auf dem asphaltierten Feldweg? Da kann man ja gar nicht in Ruhe rasen."

Nun, liebe Radfahrer, ich mache das - halten Sie sich fest - um uns vier zu schützen. Ja, Sie haben richtig gelesen: ich will Sie NICHT ärgern, sondern uns vier vor Schaden bewahren.

Das haben Sie sich jetzt nicht gedacht, richtig?

DAS hab' ich mir gedacht, dass Sie sich tatsächlich rein gar nichts gedacht haben, denn sonst wären Sie ja vielleicht ganz von selbst draufgekommen. Aber ich bin ja nicht so und erkläre es Ihnen:

Ihr Superbike hat Superreifen und bekommt regelmäßig eine Super-Wartung. Da quietscht und rattert nix, da hört man in vielen Fällen nicht einmal Rollgeräusche (jedenfalls nicht auf Entfernung). Nehmen wir also an, Sie erreichen mit Ihrem Superbike in der Ebene eine Geschwindigkeit von locker 30 bis vielleicht gar 40 km/h. Und das fast lautlos.

Plötzlich sehen Sie in einiger Entfernung vor sich einen Mann und seinen Hund.
Ich (der Mann mit Hund) laufe aus Rücksicht auf alle, die da kommen könnten, rechts am Wegrand. Ebenso mein Hund, der gerade mal wieder schnüffelt und dabei die Welt um sich herum vergisst. "Toll", denken Sie. "DER MANN versteht uns Radfahrer, da kann ich einfach durchrasen. Yeah - der Feldweg gehört mir!" Dass wir Sie weder hören noch sehen (hinten keine Augen und so...), dieser Gedanke kommt Ihnen nicht. Wozu auch denken? Der Weg ist ja frei. Also: druff!

Doch just in dem Moment, als Sie direkt hinter uns sind, schert mein Hund ohne Vorwarnung, einer Spur folgend, aus. Direkt vor Ihr Rad. Sie (der Mensch mit Rad) verfügen blöderweise nicht über die Reflexe von Spiderman oder -girl (oder was weiss ich), sondern steigen in diesem Moment über den Lenker ab. DAS IST KEIN SPAß - vermute ich mal -  egal bei welcher Geschwindigkeit. Mein Hund ist mindestens schwer verletzt und Sie selbst haben höchstwahrscheinlich auch den einen oder anderen Knochen gebrochen oder sich den Kopf aufgeschlagen (Haben Sie eigentlich einen Helm?).

Nun denken Sie sich vielleicht: "Mistköter - der gehört doch an die Leine." Doch dieses Szenario endet immer gleich. Denn selbst wenn ich meinen Hund an einer noch so kurzen Leine hätte (sagen wir mal einen Meter), dann kann mein Hund jederzeit zu irgendeiner Seite ausscheren. Und kurze Leine plus meine Armlänge ergibt noch immer:  Direkt vor Ihrem Rad.

DESHALB laufe ich mitten auf dem Weg. Damit auch Sie begreifen: "Oh, da läuft einer mitten auf dem Weg, da sollte ich mich bemerkbar machen, um ihn und mich nicht zu gefährden."
Wenn Sie keine funktionsfähige Klingel am Rad haben sollten, dann reicht auch ein deutlich vernehmbarer und freundlicher Zuruf im Stil von "Palim palim!!".

Nehmen wir also an, Sie fahren mit Ihrem Superbike und sehen in einiger Entfernung vor sich einen Mann mit Hund.

 

Da der Mann mitten auf dem Weg läuft, klingeln Sie (oder eben alternativ "Palim palim!").
Ich höre das Klingeln, rufe meinen Hund zu mir oder rufe ihm "Platz" zu (je nach Position) und werfe in dem Moment einen Blick über die Schulter, um die Situation richtig erfassen zu können und den herannahenden Radfahrer (also Sie) nicht zu behindern.
Einen Moment später ist der Weg frei und Sie können rücksichtsvoll vorbeifahren. Während Sie dies tun, grüßen wir uns freundlich und der Tag wird schön.


Und? Was denken Sie? Welches Szenario tut weniger weh?

Übrigens muss das nicht einmal zwingend mit Hund stattfinden. Es funktioniert auch genauso mit Kindern, Rentnern und allem, was da kreucht und fleucht.

Also:  Augen auf, Hirn an und allzeit gute Fahrt!



Dear cyclists ...

 

... some of you must have thought: "Why is this crazy dog owner running in the middle of the asphalted dirt road?

 

Well, dear cyclists, I'm doing this to protect four of us. Yes, you have read correctly: I do NOT want to annoy you, but to save us four from harm.

 

You didn't think so, right?

 

That's what I thoughtout you! Otherwise you might have come up with it by yourself. But I'm not like that and explain it to you:

 

Your Superbike has super tyres and regularly gets super maintenance. There squeaks and rattles nothing, in many cases you don't even hear rolling noises (at least not at a distance). So let's say you can reach a speed of 30 to maybe 40 km/h with your Superbike in the plain. And almost silently.

 

Suddenly you see a man and his dog in front of you some distance away.

I (the man with a dog) run out of consideration for all who could come, right on the wayside. So is my dog, who just sniffs again and forgets the world around him. "Great," you think. "THIS MAN understands us cyclists, I can just race through it. Yeah - the dirt road belongs to me!" That we neither hear nor see you (no eyes at the back and so on), this thought does not come to you. Why think? The way is clear. So: Full throttle!

 

But just as you are right behind us, my dog is shearing out without warning, following a trace. Right in front of your bike. They (the man with a wheel) stupidly do not have the reflexes of Spiderman or -girl (or what do I know), but descend over the handlebars at this moment. THIS IS NOT FUNNY - I guess - no matter what speed. My dog is at least seriously injured and you most likely broke one or the other bone or bleeding your head (do you actually have a helmet?).

 

Now you might think: "Damn - he belongs on the leash." But this scenario always ends the same way. Because even if I had my dog on a short leash (say a meter), then my dog can cut out at any time to any side. And short leash plus my arm length still results: Right in front of your bike.

 

THAT the reason why I'm running in the middle of the road. So you understand: "Oh, there's one running in the middle of the road, I should be more careful so as not to endanger him and me."

If you don't have a working bell on the wheel, then a clearly audible and friendly shout in the style of "Palim palim!!" is enough.

So let's say you ride your Superbike and see a man with a dog in front of you at some distance.

 

As you see that the man walks in the middle of the road, you ring (or alternatively, "Palim palim!").

I hear the ringing, call my dog to me or shout "sit" to him (depending on the position) and at that moment I take a look over my shoulder in order to be able to grasp the situation correctly and not to hinder the approaching cyclist (i.e. you).

A moment later, the path is clear and you can drive by in a considerate manner. While you do this, we greet each other kindly and the day will be nice.

 

And? What do you think? Which scenario hurts less?

 

By the way, this doesn't even have to happen with a dog. It also works with children, pensioners and everything that creeps and flounders.

 

So: eyes on, brain on and always good ride!